Frau mit bandagiertem Fuß nach Verstauchung – typisches Verletzungsbild bei Sport oder Alltag.

      Verstauchung

      Umknicken, Stolpern, Schmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlung einer Verstauchung

      Ob beim Fußballspielen, Joggen oder im Alltag: Oft reicht eine kleine Unachtsamkeit – ein Umknicken, ein Stolpern, ein falscher Tritt – und schon ist es passiert. Das Ergebnis ist nicht selten eine Verstauchung, medizinisch Distorsion genannt. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Gelenkverletzungen, besonders am Sprunggelenk. Ursache ist eine Überdehnung oder Verletzung der Bänder, die für die Stabilität des Gelenks sorgen. Mitunter können auch die Gelenkkapsel oder angrenzende Muskeln in Mitleidenschaft gezogen werden.

      Ursachen einer Verstauchung – wenn Gelenke an ihre Grenzen kommen

      Bänder sind kurze, stabile Gewebestränge, die Knochen miteinander verbinden und den Gelenken Halt geben. Wird ein Gelenk jedoch abrupt verdreht oder überstreckt, kann es zu einer Überdehnung, einem Teilriss oder sogar zu einem kompletten Bänderriss kommen. Besonders häufig geschieht dies durch Sportverletzungen, etwa beim Umknicken des Fußes oder bei abrupten Richtungswechseln, aber auch durch Stürze oder unkontrollierte Bewegungen im Alltag.

      Am häufigsten ist das Sprunggelenk betroffen, wenn der Fuß „überknickt“.

      Auch das Kniegelenk, die Handgelenke oder Finger können sich verstauchen. In schweren Fällen kann es sogar zu einer Verrenkung, einer sogenannten Luxation, kommen, bei der die Gelenkknochen ihre normale Position verlieren.

      Symptome – daran lässt sich eine Verstauchung erkennen

      Eine Verstauchung macht sich meist sofort nach dem Unfall bemerkbar. Typisch sind Schmerzen im betroffenen Gelenk, die rasch stärker werden und sich bei Belastung oder Bewegung deutlich verstärken. Hinzu kommt oft eine sichtbare Schwellung, gelegentlich begleitet von einem Bluterguss. Viele Betroffene berichten auch von einem instabilen oder steifen Gefühl im Gelenk sowie von eingeschränkter Beweglichkeit.

      Mann wird in ein MRT-Gerät gefahren – Diagnosemöglichkeit bei Verstauchung.

      Diagnostik – warum ärztliche Abklärung wichtig ist

      Da sich eine Verstauchung nicht immer eindeutig von einer Prellung oder einem Knochenbruch unterscheiden lässt, ist eine ärztliche Untersuchung empfehlenswert. Neben einer Befragung zum Unfallhergang untersucht die Ärztin oder der Arzt die betroffenen Strukturen auf Schwellungen, Blutergüsse und Bewegungseinschränkungen. Um Brüche auszuschließen, können bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall eingesetzt werden. Bei komplexeren Verletzungen, zum Beispiel zur Beurteilung von Bänderrissen, kann auch eine Magnetresonanztomografie sinnvoll sein.

      Behandlung – was bei einer Verstauchung hilft

      Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. In der akuten Phase hat sich die sogenannte PECH-Regel bewährt. Das bedeutet: Pause, also Schonung des Gelenks und Vermeidung belastender Bewegungen. Eis in Form von Kühlpacks oder Umschlägen lindert Schmerzen und Schwellung, sollte aber nie direkt auf die Haut gelegt werden. Compression, also ein leichter Druckverband, kann die betroffene Region stabilisieren und das Anschwellen begrenzen. Hochlagern über Herzhöhe unterstützt zusätzlich den Abfluss von Gewebeflüssigkeit.

      In manchen Fällen wird die PECH-Regel zur PRICE-Regel erweitert – das zusätzliche „R“ steht für Schutz, etwa durch eine Schiene oder Bandage. Zur Schmerzlinderung können – nach Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal – entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt werden, sowohl in Tablettenform als auch als Gel oder Salbe. Leichte Verstauchungen heilen oft innerhalb weniger Tage. Bei schwereren Verletzungen wie einem Bänderriss kann eine längere Ruhigstellung notwendig sein, in seltenen Fällen auch eine Operation.

      Unterschiedliche Arten von Verstauchungen

      Am häufigsten tritt eine Verstauchung am Fuß auf, insbesondere am Sprunggelenk. Das klassische „Umknicken“ beim Laufen oder Sport kann dort schnell zu Schmerzen, Schwellung und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Auch eine Verstauchung des Sprunggelenks zählt zu den typischen Verletzungen im Breitensport. Am Knie sind meist Drehbewegungen oder abrupte Stopps die Ursache, während Hand- und Fingergelenke oft bei Stürzen oder durch Überlastung betroffen sind. Die Dauer bis zur vollständigen Heilung variiert je nach Gelenk und Schweregrad der Verletzung – von wenigen Tagen bei leichten Verstauchungen bis zu mehreren Wochen bei komplizierten Bänderverletzungen.

      Hausmittel und Selbsthilfe bei Verstauchung

      Viele fragen sich nach einem Unfall: „Verstauchung – was tun?“ Neben der PECH-Regel können Hausmittel und ergänzende Maßnahmen helfen. Kühlende Umschläge in den ersten Tagen lindern Schmerzen und Schwellungen. Ab der späteren Heilungsphase können wärmende Anwendungen, wie Wärmepackungen oder warme Bäder, die Durchblutung fördern und die Regeneration unterstützen. Spezielle Salben bei Verstauchungen, zum Beispiel mit Arnika, Heparin oder Ibuprofen, können zusätzlich Beschwerden lindern. Auch leichte Bandagen oder Taping geben Stabilität und erleichtern den Alltag. Wichtig ist jedoch: Bei starken Schmerzen, deutlichen Bewegungseinschränkungen oder anhaltenden Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

      Quellen:

      • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU): Distorsionen und Bandverletzungen – Leitlinie, 2023
      • Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.: Empfehlungen zu Sport- und Alltagsverletzungen, 2022
      • Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU): Sprunggelenksverletzungen – Ursachen, Diagnostik und Therapie, 2023
      • Robert Koch-Institut (RKI): Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Bewegungsapparat, 2022

      Inhaltsverzeichnis:

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