Mann mit Muskelkater im Oberschenkel nach dem Sport im Freien – typisches Symptom nach körperlicher Überlastung.

      Muskelkater

      Wenn Mikroverletzungen die Muskeln schmerzen lassen

      Nach einem aktiven Trainingstag, einer langen Wanderung oder einer ungewohnten Sporteinheit kennen viele Menschen das typische Ziehen in den Muskeln: Muskelkater. Er macht sich meist erst Stunden später bemerkbar, häufig zwischen zwölf und 36 Stunden nach der Belastung. Das Gefühl reicht von dumpfem Druck bis zu stechenden Schmerzen und betrifft nicht nur Sportanfängerinnen und -anfänger, sondern auch trainierte Personen, wenn sie neue Bewegungen ausprobieren oder die Intensität plötzlich steigern. Obwohl Muskelkater unangenehm ist, handelt es sich in der Regel um eine harmlose Reaktion des Körpers. Ursache sind kleinste Verletzungen in den Muskelfasern, sogenannte Mikroläsionen, die während ungewohnter Belastungen entstehen. Diese sind Teil des natürlichen Anpassungsprozesses, durch den die Muskulatur langfristig stärker und belastbarer wird. Früher nahm man an, dass die Schmerzen durch eine Anhäufung von Milchsäure verursacht werden. Heute weiß man jedoch, dass entzündliche Reparaturprozesse und minimale Wassereinlagerungen in den betroffenen Muskeln die eigentlichen Auslöser sind. Der Muskelkater verschwindet in der Regel nach einigen Tagen von selbst.

      Wenn Muskelfasern an ihre Grenzen stoßen – so entsteht Muskelkater

      Die Entstehung von Muskelkater ist eng mit den kleinsten Bausteinen des Muskels verbunden, den sogenannten Sarkomeren. Diese funktionellen Einheiten arbeiten wie winzige Kraftwerke, die Bewegungen ermöglichen. Besonders bei sogenannten exzentrischen Bewegungen, bei denen der Muskel unter Spannung verlängert wird, kommt es zu Belastungen. Typische Beispiele sind das Bergablaufen oder das Absenken eines schweren Gewichts. Dabei können die feinen Strukturen der Muskelfasern einreißen. Der Körper reagiert darauf mit Entzündungsprozessen, die Reparaturmechanismen in Gang setzen.

      Der Schmerz tritt nicht sofort auf, sondern erst verzögert. Das erklärt, warum sich Muskelkater häufig erst am nächsten Tag bemerkbar macht. Begleitet wird er oft von einer spürbaren Steifigkeit und einer reduzierten Kraftentfaltung. Anders als bei schwerwiegenden Verletzungen verschlimmern sich die Beschwerden aber nicht kontinuierlich, sondern klingen innerhalb weniger Tage wieder ab. Muskelkater ist somit ein Zeichen dafür, dass die Muskulatur an neue Anforderungen angepasst wird, und gehört zum Trainingserlebnis vieler Menschen dazu.

      Symptome von Muskelkater – Schmerz auf Schritt und Tritt

      Charakteristisch für Muskelkater ist das zeitlich verzögerte Auftreten der Beschwerden. Meist zwischen zwölf und 36 Stunden nach einer ungewohnten körperlichen Anstrengung setzen ziehende, drückende oder stechende Schmerzen ein. Die betroffenen Muskeln fühlen sich hart, steif und kraftlos an. Schon bei leichten Bewegungen kann ein deutliches Ziehen auftreten, und Druck von außen verstärkt das Schmerzempfinden.

      Häufig betroffen sind große Muskelgruppen wie Oberschenkel, Waden, Rücken oder Arme, da diese im Training besonders stark belastet werden.

      Auch die Beweglichkeit ist oftmals eingeschränkt. Viele Betroffene berichten, dass selbst alltägliche Handlungen wie Treppensteigen, Hinsetzen oder das Heben von Gegenständen vorübergehend schwieriger fallen. Wichtig ist die Abgrenzung zu ernsthafteren Verletzungen wie einem Muskelfaserriss. Während Muskelkater zwar schmerzhaft, aber harmlos ist, treten bei Verletzungen oft akute, stechende Schmerzen und Blutergüsse auf. Muskelkater hingegen bleibt lokal begrenzt, nimmt nicht ständig zu und verschwindet nach einigen Tagen von selbst. Systemische Symptome wie Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl gehören nicht zum Bild des Muskelkaters.

      Was hilft gegen Muskelkater? – Tipps zur schnellen Linderung

      Viele Menschen stellen sich die Frage: Was hilft gegen Muskelkater? Auch wenn es kein „Wundermittel“ gibt, können verschiedene Maßnahmen die Beschwerden lindern und die Regeneration unterstützen. Wichtig ist zunächst, den betroffenen Muskeln Zeit zur Erholung zu geben. Eine komplette Ruhigstellung ist jedoch nicht sinnvoll, da sanfte Bewegung wie Spazierengehen, leichtes Radfahren oder lockeres Schwimmen die Durchblutung fördert und damit die Heilungsprozesse beschleunigt. Wärmeanwendungen wie warme Bäder, Wärmepackungen oder ein Saunabesuch können ebenfalls wohltuend sein, da sie die Muskulatur entspannen.

      Leichte Dehnübungen können sinnvoll sein, wenn sie schmerzfrei durchgeführt werden. Darüber hinaus spielen Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle für die Regeneration. Unterstützende Maßnahmen wie Massagen oder Faszienrollen sind beliebt, sollten jedoch vorsichtig angewendet werden, da zu starker Druck die Beschwerden verschlimmern kann. Letztlich gilt: Muskelkater heilt von selbst, doch mit der richtigen Unterstützung fühlen sich die Muskeln schneller wieder belastbar an.

      Frau mit Muskelkater entspannt sich in der Sauna – Wärme unterstützt die Regeneration beanspruchter Muskeln.

      Muskelkater und Training – Pause oder weitermachen?

      Eine häufige Frage lautet: Soll man mit Muskelkater trainieren oder lieber eine Pause einlegen? Grundsätzlich gilt, dass die Muskeln Zeit brauchen, um die entstandenen Mikroverletzungen zu reparieren. Intensives Training auf demselben Muskelbereich kann die Beschwerden verlängern oder verschlimmern. Sinnvoller ist es, dem Körper Erholung zu gönnen und stattdessen andere Muskelgruppen leicht zu belasten. So bleibt man aktiv, ohne die betroffenen Bereiche zusätzlich zu strapazieren.

      Leichte Bewegung kann sogar hilfreich sein. Lockeres Radfahren, Spazierengehen oder ein lockeres Techniktraining fördern die Durchblutung und damit die Heilungsprozesse. Intensives Krafttraining oder hohe Belastungen auf bereits schmerzende Muskelgruppen sollten dagegen vermieden werden. Wer zu früh wieder voll einsteigt, riskiert nicht nur eine verlängerte Regeneration, sondern auch Verletzungen wie Zerrungen oder Muskelfaserrisse. Die Devise lautet daher: Sanfte Aktivität ja, Überlastung nein.

      Muskelkater vorbeugen – so schützen Sie Ihre Muskeln

      Auch wenn Muskelkater zum Training gehört, lässt er sich mit der richtigen Vorbereitung oft abmildern oder vermeiden. Ein gründliches Aufwärmen vor sportlicher Belastung bereitet die Muskulatur auf die kommenden Bewegungen vor und verbessert die Durchblutung. Ebenso wichtig ist es, die Intensität des Trainings schrittweise zu steigern, statt plötzliche Belastungssprünge zu wagen. Wer regelmäßig trainiert, passt seinen Körper langsam an und senkt damit das Risiko für starke Beschwerden.

      Auch Ernährung und Regeneration spielen eine Rolle. Eine eiweißreiche Kost unterstützt die Reparaturprozesse in den Muskeln, während Mineralstoffe und ausreichend Flüssigkeit wichtig für die Muskelarbeit sind. Schlaf gibt dem Körper Zeit, sich zu erholen und Anpassungen vorzunehmen. Für Anfängerinnen und Anfänger bedeutet das: lieber moderat beginnen und dem Körper die Chance geben, sich an neue Belastungen zu gewöhnen. Fortgeschrittene profitieren ebenfalls von einem strukturierten Trainingsplan, der Pausen und Abwechslung vorsieht. Muskelkater lässt sich zwar nicht immer verhindern, doch mit diesen Maßnahmen können die Beschwerden deutlich reduziert werden.

      Quellen:

      • Robert Koch-Institut (RKI): Gesundheitsberichterstattung, 2022
      • Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP): Empfehlungen zum Training, 2023
      • American College of Sports Medicine (ACSM): Muscle Soreness Guidelines, 2022
      • Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin: Muskelkater – Ursachen und Prävention, 2021

      Inhaltsverzeichnis:

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